Die Pflege von Leinen

Je öfter naturfarbenes oder gebleichtes Leinen gewaschen wird desto weicher und leuchtender wird es. Der charakteristische Schimmer beruht auf dem leichten natürlichen Wachsüberzug der Leinenfaser und deren glatter Oberfläche. Dadurch wird das Licht ungebrochen reflektiert und die Gewebeoberfläche zeigt den typischen Leinenlüster.

Auch Hemden und Kleidungsstücke, die direkt auf der Haut getragen werden, lassen sich problemlos waschen. Die Frische und der Duft von frisch gewaschenem Leinen vermitteln ein unvergleichliches Gefühl von Behaglichkeit und Wohlbefinden.
Allerdings sollte die Pflege von Leinen die Besonderheiten der Herstellung, etwa die Art und Stärke des Garns, die Zusammensetzung des Stoffes sowie die Färbung und Ausrüstung berücksichtigen.

Ganz wichtig ist, dass Leinen schonend gewaschen wird, wenn man sich viele Jahre an ihm erfreuen will! Neutralseife und lauwarmes Wasser sind das Geheimnis schonender Pflege.

Buntwäsche sollte bei niedrigen Temperaturen gewaschen und nur sanft ausgewrungen oder leicht angeschleudert werden.
Zum Trocknen kann Leinen aufgehängt oder in ein Frotteehandtuch gewickelt werden. Jersey sollte liegend getrocknet werden.

Es empfiehlt sich Leinen zu bügeln, solange es noch leicht feucht ist. So lassen sich Streifen und Falten vermeiden, die sich sonst nur schwer entfernen lassen. Daher ist es nicht ratsam Leinen in einem Trockner zu trocknen.

WICHTIG:  Ein neuer Leinenstoff wird bei den ersten Waschgängen noch ein ganzes Stück einlaufen, normalerweise bis maximal 5% (Resteinsprung). Es ist daher ratsam das Leinen vor der Verarbeitung zu waschen oder den genaue Resteinsprung an einem Musterstück zu ermitteln.

Kleidungsstücke und Haustextilien aus Leinen bewahren ihre Schönheit für lange Zeit. Egal, ob sie mit Wasser gewaschen oder in der Reinigung gereinigt werden.

Nützliche Tipps für das Waschen mit Wasser

„Leinen will schwimmen“: Waschen Sie am besten in reichlich Wasser oder nutzen Sie nur die Hälfte bis zwei Drittel des maximalen Füllgewichts der Waschmaschine. Je größer die Einzelteile in der Waschtrommel sind desto mehr Wasser sollten sie „zum Schwimmen“ haben.

  • Neutralseife oder ein neutrales Waschmittel sind für reines Leinen optimal.
  • Seife entfaltet ihre Wirkung am besten in kalkarmem Waschwasser.
  • Ungebleichtes und gefärbtes Leinen am besten mit Feinwaschmittel ohne optische Aufheller waschen
  • Behandeln Sie Flecken möglichst sofort.
  • Verwenden Sie für die Leinenwäsche generell keine chlorhaltigen Bleichmittel, da diese den Stoff vergilben können.
  • Für farbiges Leinen, sollte die Waschtemperatur von 40°C nicht überschritten, für naturfarbenes und gebleichtes Leinen kann die Waschtemperatur auf 60°C erhöht werden. Die klassische Kochwäsche ist eigentlich nur bei erhöhten hygienischen Anforderungen oder extrem starker Verschmutzung notwendig. Bitte beachten Sie, dass ungefärbtes/naturfarbenes Leinen bei häufiger Kochwäsche deutlich heller wird.Wichtig: Achten Sie bei Hand- und Maschinenwäsche stets darauf das Leinen gut auszuspülen. So kann Fleckenbildung durch die Oxydation von Zellulose vermieden werden.
  • Leinendrucke sollten bei höchstens 30°C schonend gewaschen werden. Gründlich mit kaltem Wasser ausspülen, Wasser ausdrücken und nicht auf der heißen Heizung trocknen.
  • Gestrickte Leinenstoffe (Jersey) dürfen nach dem Waschen auf keinen Fall ausgewrungen, sondern nur ausgedrückt werden. Dann in Form ziehen und auf einem Wäscheständer liegend trocknen.
  • Geben Sie empfindliche Wäsche oder Wäsche mit Fransen zunächst in einen Kopfkissenbezug und erst dann in die Waschmaschine (feinste Leinengewebe, feinster Leinenjersey). Oder waschen sie sie mit schonend mit der Hand. Stoff nur leicht anschleudern oder Wasser ausdrücken. Nicht auswringen!
  • Damit weißes Leinen stets strahlend weiß bleibt, trocknen Sie es in der Sonne.
  • Ungefärbtes/Naturfarbenes und gefärbtes Leinen trocknen Sie allerdings besser im Schatten, langfristig besteht anderenfalls die Gefahr, dass das Gewebe ausbleicht.

Bügeln

  • Wählen Sie die Bügeltemperatur je nach Stoffstärke: Reines Leinen kann sehr heiß gebügelt werden. Testen Sie die Temperatur an einer Ecke des Kleidungsstücks.
  • Die Teile sollten noch leicht feucht gebügelt werden. Dann werden sie wieder schön glatt. Wenn das Leinen erst einmal ganz getrocknet ist, ist es viel aufwendiger, es wieder glatt zu bekommen. Wenn Sie kein Dampfbügeleisen haben, benutzen Sie einen Blumensprüher zum Befeuchten.
  • Die Verwendung von Bügelstärke ist überflüssig: Allein durch das Bügeln wird der Leinenstoff wieder steif und knisternd.
  • Bügeln Sie die Leinenstoffe auf links.

Zum Schluss noch ein Geheimtipp für alle, die viel unterwegs sind: Die Kleidungsstücke falten und in einer Plastiktüte in den Koffer legen. Anschließend im Badezimmer aufhängen – durch heißen Wasserdampf verschwinden die Knitterfalten.

Reinigung

In vielen Kleidungsstücken wird auf dem Pflegeetikett die chemische Reinigung empfohlen. Warum – Leinen ist doch eine Naturfaser? Häufig erfordert nicht die Faser eine chemische Reinigung, sondern die Färbung, die Gewebekonstruktion oder die Nähtechnik. Auch die Verwendung von Einlagen, Futterstoffen und bestimmten Knöpfen kann eine chemische Reinigung erforderlich machen.

Heimtextilien und Polsterstoffe

Damit der Stoff immer sauber und frisch bleibt, bürsten oder saugen Sie ihn regelmäßig ab.
Möbelbezüge und Teppiche aus Leinen sollten chemisch gereinigt werden, da sich bei einer Wäsche mit Wasser ihre Maße deutlich verändern könnten.
Für Flecken können spezielle Trockenreinigungsmittel verwendet werden.

Vorhänge

Vorhangstoffe sollten entweder vor dem Vernähen am Stück gewaschen werden oder aber der exakte Resteinsprung durch das Waschen eines Musterstücks festgestellt und bei der Bemaßung des Vorhangs berücksichtigt werden.

 

Pflegehinweise für Leinen-Mischgewebe (Leinen/Baumwolle, Leinen/Wolle, Leinen/Seide)

Die Pflege von Mischgeweben von Leinen mit Baumwolle, Wolle oder Seide richtet sich nach dem „empfindlicheren“ Mischungspartner. Deshalb können Leinen/Baumwollmischungen wie Leinen gepflegt werden, Leinen mit Wolle oder Leinen mit Seide sind jeweils wie Wolle oder Seide zu behandeln. Daher kommen nur entsprechende Feinwaschmittel, niedrige Waschtemperaturen und der Verzicht auf Schleudergänge in Frage. Eine schonende Handwäsche bei geringer Waschtemperatur und zwischendurch ein Auslüften der Textilien ist häufig die beste Möglichkeit, um edle Mischgewebe lange wie neu zu erhalten.

Zum Schluss noch einige Anregungen, die über die gängige Pflege von Textilien hinausgehen:

Fleckenentfernung auf Leinen

Hier ein paar Tips zur Entfernung von Flecken auf Leinen, das mit Wasser gewaschen werden kann. Flecken sollten immer sofort entfernt werden: Nicht reiben, sondern mit einem weißen, feuchten Lappen abtupfen und eventuell trocknen.
Wir übernehmen keine Verantwortung für eventuelle Schäden an behandelten Produkten durch die verwendeten Chemikalien noch für eventuelle Gesundheitsschäden! Grundsätzlich sollten Sie an einer verborgenen Stelle des Textils prüfen, ob die jeweilige Behandlung dem Stoff schadet.
Bitte beachten Sie, dass die hier erwähnten Chemikalien teilweise agressiv sind und bei falscher Handhabung zu schwerwiegenden Gesundheitsschäden führen können. Informieren Sie sich daher vor der Anwendung über das verwendete Präparat. Beachten Sie die Hinweise des Herstellers.

Getränke

Mit lauwarmem Wasser zuckerhaltige Komponenten entfernen und für die Rückstände Alkohol verwenden.

Kaffee und Tee

Den Flecken ggf. mit Glycerin aufweichen; beim anschließenden Waschen etwas Ammoniaklösung ins Wasser geben.

Kosmetik

Cremes lassen sich wie Fettflecken entfernen. Lippenstift und Gesichtspuder vorsichtig mit Alkohol oder Äther abtupfen und anschließend mit einem guten Waschmittel waschen.

Gras

Leicht mit einem Lappen abreiben, der in ein Gemisch aus Alkohol und Ammoniaklösung getaucht wurde. Anschließend waschen.

Fett

Mit Trichloräthylen, Benzin oder einem anderen Lösungsmittel behandeln; dann mit Talk bestreuen, damit sich keine Fleckenränder bilden. Gründlich ausbürsten und waschen.

Tinte

Ein saugfähiges Papier unter den Stoff legen, und den Fleck von links mit Alkohol oder Äther abtupfen. Anschließend mit viel Wasser ausspülen und mit Neutralwaschmittel waschen.

Blut

Sofort mit kaltem Wasser ausspülen und gleich waschen. Trockene Blutflecken mit einer 3%-igen Wasserstoffperoxyd-lösung und etwas Ammoniak behandeln.

Schweiß

Mit Wasser und Essig oder Alkohol und Ammoniak behandeln, dann ausspülen. Bei Vergilbungen eine 3%-ige Wasserstoffperoxydlösung verwenden.

Wein und Obst

Frische Flecken sofort mit in Zitronensaft gelöstem Salz abreiben.